2006-12-11

Einen fröhlichen Nikolaus


Freundin ist ja so unglaublich toll. Nicht nur weil sie mir mit Hilfe ihrer hausfräulichen Talente einen unglaublich schönen Adventskalender gestrickt sondern weil sie den auch so toll befüllt hat. Am Nikolaus z. B. steckte eine Karte für ein Konzert einer meiner Berliner Lieblingsbands in der selbstgestrickten Socke mit der Nr. 6. (nicht so eine olle "Wir-müssen-den-Gürtel-enger-schnallen"-Apparatur) Und dieses Konzert war gestern. Und weil es so grandios war, machte es diese Überraschung umso schöner.

Während dieses Konzertes ist mir mal wieder aufgefallen, dass der vor 4 - 5 Jahren "Ich wohne in Friedrichshain und bin deshalb dermaßen alternativ" Look im Prinzip auch nur wieder eine Uniform, wie in anderen Bezirken (Marzahn: vorne Timm hinten Struppi in blond; Wedding und Neukölln: "Lassen wir doch die Hose mal in den Socken heute und toupieren uns die dünnen Haare turmhoch; usw...) geworden ist. Und ebenfalls ist mir aufgefallen, dass ich es nicht alternativ finde, wenn Leute mit bunten, asymmetrischen Haaren am Rande des Spektakels ein Gläschen Sekt wahlweise Prosecco aus einem großen Stilglas trinken. Ich kenne buntere und alternativere Leute. Aber gut, vielleicht muss ich mir einfach ein paar Gedanken machen und merke dann dabei, dass ich ganz tief im Herzen eine spießbürgerliche Biedermeierfrau bin, die das Eva-Prinzip toll findet. OH HILFE! Nein, vielleicht belass ich es doch bei meiner Aversion gegen die hippen Bezirksbewohner und gebe mich mit meiner euphemistischen "Neuen Mitte"-4-Zimmer-120 m² Wohnung und meiner tollen strickenden Freundin zufrieden.

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