Männer in Strumpfhosen

Trotz des kälter werdenden Wetters fahre ich noch immer permanent mit dem Rad und meide es, mir eine teure BVG-Karte zu kaufen. Auf meinen verschiedenen Wegen, die ich täglich hinter mich lasse, erwarten mich immer wieder neue tolle Überraschungen. Z. B. werde ich fast täglich umgefahren - manchmal sogar 3 x am Tag. Was ist da bloß los? Ich gebe zu, dass ich keine besonders gute, den Vorschriften entsprechend fahrende Radfahrerin bin, aber ich kenne zumindest die Grundzüge der STVO. Die ist scheinbar einigen/vielen Autofahrern komplett unbekannt. Meines Wissens nach habe ich Vorfahrt an einer Kreuzung, solange meine Ampel auf grün steht. Meines Wissens nach darf ich auch vor Rechtsabbiegern losfahren und die müssen warten, dass ich passiert habe, wenn meine Ampel auf grün steht. Meines Wissens nach sind Fahrbahnmarkierungen dazu da, die Straßen von den Rad- und Gehwegen zu trennen und auch auf der Fahrbahn selbst für Ordnung zu sorgen, warum werde ich dann fast umgefahren? Es ist doch gar nicht so schwer?!
Während ich mich nun aber immernoch über die verschiedenen Umfahrtechniken echauffiere, muss ich mir auch unbedingt eine weitere Frage stellen: Warum tragen Männer, die offensichtlich keine Rennradfahrer oder Kurierdienste sind, sondern sowohl untersetzt sind als auch ihre Bürooberbekleidung tragen - in den meisten Fällen mit Krawatte! - Radlerhosen in kurz oder lang, mit oder ohne Windel (so nennt sich diese Einlage zum Schutze der Männlichkeit, wie ich unlängst hörte)? Damit ist man auf einem Hollandrad garantiert auch nicht viel schneller und ganz im Gegenteil, es schränkt die Bewegung sogar ein. Und diese Hosen sind dann in den meisten Fällen auch noch in viel zu eng! Wollen diese Leute da reinschrumpfen à la: "Oh ja, heute fahre ich mit dem Fahrrad ins Büro und werde danach bestimmt gleich 5 kg leichter sein hehehehe". Oder denken sich diese Leute, dass wenn sie vor ca. 3 Jahren da hinein gepasst haben, dass es dann immernoch passen müsste? Das wird wohl ein ewiges Rätsel bleiben.