2007-04-16

Die Fahrausweise, bitte.

Vorbei an unglaublich vielen schönen blühenden Bäumen ging es am Wochenende mit dem Zug in Freundins Heimat ins Zonenrandgebiet zu ihrer Familie. Denn ein Teil der Familie ist in irgendeiner Form religiös und der Cousin wurde konfirmiert und wir waren eingeladen.
Freitag packte ich also meine 7 Sachen und traf mich mit Freundin am Lehrter Bahnhof (Ja, für mich ist das immer noch der Lehrter Bahnhof, so!) - und mit meinem Chef. Der musste auch zu seiner Familie und er saß zufällig auch noch unmittelbar neben uns und wollte direkt ein bisschen mitgenommene Arbeit auf mich abwälzen. "Aber so nicht mein Lieber" hab ich gesagt. Verschreckt versteckte er sich in seinem Sitz und ließ uns von da an in Ruhe. Irgendwann stellte er fest, dass er ja die jungen Herren, die seinen vermeintlichen Platz okkupierten, ganz umsonst vom Sitz gescheucht hatte, denn seine Sitzreservierung galt für seinen Anschlusszug. Aber wer auch mit solchen bezaubernden Frauen wie uns zusammensitzen möchte, muss einfach auch mal ein kleines Handgemenge in Kauf nehmen.
Ja, es gibt während einer Zugfahrt auch immer wieder Seltsames zu sehen. In unserem Anschlusszug zum Beispiel saß eine Frau, die offenbar sehr schwitzte und hoffte, ein Erfrischungstuch, dass sie sich abwechselnd unter die Achseln und in den Hosenbund steckte, und mit dem sie sich noch übers Gesicht wischte, würde Abhilfe schaffen. Daran ist an sich nicht soviel ungewöhnlich. Das Seltsame daran aber war, dass sich diese Frau mit dem nun Schweiß getränkten Tuch versuchte, die übergroßen Brillengläser zu putzen. Hat wohl auch geholfen, denn danach konnnte sie endlich ihre schon ein paar Tage alte Zeitung lesen.

4 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Ups, wie bin ich denn hier gelandet? Interessant zu lesen, wie du hier in lockerer Manier deine Elebnisse wiedergibst. Jaja, das mit der Werbebroschüre habe ich auch gelesen. Ganz schön frech...


von Dir! ;)

Zum Thema Erfrischungstuch wage ich auszuführen, dass eben jene Benutzung (d)ein Glücksfall war. Nicht auszumalen, wie die gute gerochen hätte, wenn sie es nicht benutzt hätte.

Deotücher sind die einzige Möglichkeit, sich unterwegs hygienisch frisch zu machen. Ein Erfrischungstuch für unterwegs mit einer Deodorant Emulsion und bietet Reinigung, Erfrischung und Deoschutz in einem Schritt.

bye :t:

schtoeffie hat gesagt…

Nun, ist das ein Kompliment 'lockere Manier'? Ganz selbstvertrauend werte ich es jetzt mal als solches und bedanke mich artig.

Nun ja, ich finde die Benutzung eines Erfrischungstuches durchaus überhaupt nicht anrüchig (hiermit sei auch ein bisschen gekalauert), allerdings ein solches benutztes noch als Brillenputztuch zu missbrauchen finde ich doch ein bisschen merkwürdig. Ich als Brillenträgerin käme nie auf die Idee. Zumal die Gläser der Dame hinterher auch ein bisschen milchig wirkten.

Woher kommt denn dieser tolle Werbetext eigentlich?

Hihi, frech bin ich wohl...

Anonym hat gesagt…

Natürlich war das als Kompliment gedacht. Ich finds gut, wenn jemand schreibt, wie er es denkt. Ich bin bemüht es dir gleich zu tun. Meine Quelle für obiges Zitat findest du übrigens :hIER:. Ein verschwitztes Tuch zum Brille putzen zu nutzen ist sicherlich ungewöhnlich. Aber wer weiß, vielleicht nimmt sie sonst die Finger und Spucke. Und gegen 'ne leichte Tönung ist doch nichts einzuwenden...

PS: Wieso bekommt man keine Mail, wenn auf 'nen Kommentar geantwortet wird? Auch ganz schön frech... ;)

bye :t:

schtoeffie hat gesagt…

Also wie schon geschrieben: Vielen Dank.
Nee, ich bin eher gegen Milchglas. Schließlich sitze ich nicht auf Toilette oder so. Da hab ich lieber den totalen Durchblick und bei den großen Gläsern würden Finger allein zum Reinigen nicht ausreichen.

So frech finde ich das gar nicht. Ist ja schließlich mein Blog! Kann ich mit machen, was ich will. So.