2007-05-29

Die Zeiten ändern sich und ich mich mit

Vor ca. einem Jahr legte ich noch großen Wert auf ein "du" und "ich", "deins", "meins" usw. Ich habe nicht verstanden, wie jemand von "euch", "euer" usw. sprechen konnte, wo wir doch getrennt lebten und als Paar - im Gegensatz zu manch Anderem - keine Symbiose eingegangen sind. Schwester sprach damals beim sommerlichen Grillen z. B. von "eurer Salatschüssel". Da ich viel Wert auf meine Unabhängigkeit legte und dies auch immer noch tue, verbesserte ich sie sogleich und sagte, es sei Freundins, nicht unsere. Schließlich würden wir ja nicht zusammenleben. Schwester verstand nicht, warum ich darauf so erpicht war.
Nun, ein gutes Jahr später, war Freundins Verwandtschaft zu Besuch. Sie sprachen immer von Freundins Wohnung, Freundins tollen Dingen und dass Freundin gefragt werden müsse, ob etwas genommen werden dürfe. Vergaßen Sie mich dabei? Schließlich leben wir doch seit Dezember dort zusammen drin und ein großer gewisser Teil gehört auch mir und ist zu einem "unser" verschmolzen - na ja, gut, nicht alles. Irgendwie fühlte es sich jedenfalls doof an, ich kam mir so ausgeschlossen vor. Bei einigen Sachen lege ich zwar nach wie vor Wert auf ein "meins" und "deins", "du" und "ich" (z. B. bei Verabredungen, woher soll ich denn Freundins Termine kennen? Und woher soll sie meine wissen?). Aber wenn jemand fragt, gibt es mittlerweile tatsächlich auch ein "unser" und "wir" und das sage ich dann auch gern und von ganzem Herzen.

1 Kommentar:

Uschi hat gesagt…

Es ist sehr schön mit Dir ein "unser" zu teilen!