2006-07-17
Redigieren oder Resignieren, das ist hier die Frage
Ich bin eine richtig gute Korrektur-Leserin. Fehler springen mir ins Auge, dass es schon fast weh tut. Deshalb kann ich auch nicht unbedarft Zeitung lesen. Selbst beim Überfliegen einer solchen fällt es mir schwer, nicht auf etwaige Druckfehler zu achten.
Nun werde ich also sehr gern als Redigentin eingeladen auf Manuskripte, Diplomarbeiten, Disserationen, Veröffentlichungen jeglicher Art einen Blick zu werfen. Ich tue es gern.
Es sind meine Lieblingsbeschäftigungen 1. jemanden auf die Fehler anderer hinzuweisen und 2. die Falschschreiblinge direkt mit der Nase in den Haufen Mist, den sie verzapft haben, zu stoßen. Ein gewisses inneres Gelächter kann ich in dieser Situation nicht von mir weisen. Nun wurde ich also gebeten, einer Person im engeren Familienkreis beim Redigieren einer ihrer geplanten Veröffentlichungen behilflich zu sein. Es bereitete mir einen riesen Spaß mit dem Rotstift meine Bahnen zu ziehen. Allerdings fand ich es dann doch nach 160 Seiten ein wenig ermüdend, auf fast jedem Blatt mehr als einmal mit dem Korrekturmarker etwas anzukritzeln - und das bei dieser Hitze (Nein, ich werde nicht über dieses perfekte Sommerwetter meckern!). Ich kapitulierte. Die Buchstaben verschwommen zu einem Brei aus schwarz und weiß, der Stift sprang mir immer wieder aus der Hand und überhaupt fand ich es viel interessanter Freundin beim Kochen zu beobachten und meinen Senf (hahaha) dazuzugeben. Dementsprechend hab ich also der Person die Druckfahnen in die Hand gedrückt und gesagt, dass das orthografisch der reinste Müll ist und bin zum Motzstraßenfest gegangen.
Anmerkung der Autorin: Auch ich bin leider vor so manchem Fehler nicht gefeit und bitte die Welt darum, es mir gleichzutun und sich über den Schrott totzulachen, den ich falschgeschriebenerweise von mir gebe.
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