2007-02-06

Odyssee durch Telekomland

Es begann am 20. Dezember 2006. Freundin und ich sind losgezogen, uns einen Festnetzanschluss mit meiner alten Nummer zu kaufen. Das Kündigunsschreiben vom Altanbieter hatten wir sicherheitshalber eingepackt. Das war auch gut so. Angekommen im GesundbrunnenCenter (dort befindet sich der uns nächste "T-Point") wurden wir mit den Worten "Sie kommen ja reichlich spät für die Portierung" von Verkäuferin M. empfangen. "Ja, finden Sie?" entgegnete ich. "Hier steht, dass man sich aber bis zu 7 Tagen vor Abschaltung des Anschlussen melden darf. Das tun wir jetzt. Und es sind doch noch 9!" Frau M. füllte also den Portierungsantrag aus, nahm die Daten auf und schickte das ganze per Fax los. Spätestens als sie vergaß uns über die Kosten aufzuklären, die da auf uns zu kommen werden (Grundgebühr, Einrichtungspreis...), hätte mir schnell klar werden müssen: Da geht was schief.
Am 29. Dezember 2006 waren Freundin und ich dann mal hier und da ein bisschen bummeln und sagten uns, dass wir doch mal beim nächsten "T-Point" vorbeigucken könnten, um vielleicht mal einen Zwischenstand zu erfahren, zumal wir noch nicht einmal eine Auftragsbestätigung oder ähnliches erhielten. Die Frau am Schalter klärte uns auf, dass sowas mitunter recht lange dauern könnte und sie unseren Auftrag nun ins "Back-Office" schickt, damit wir bevorzugt behandelt würden. (Falls sie das mit allen Kunden tun, worin besteht denn der Sinn...?). Wir gaben uns damit zufrieden.
Nach endlos langen 4 Wochen (wir schreiben mittlerweile das Jahr 2007) - immernoch ohne Festnetzanschluss und Auftragsbestätigung - ging ich nach der Arbeit dem nächst gelegenen "T-Point" einen Besuch abstatten. "Hallo lieber überengagierter Azubi Herr O., wo bleibt mein Telefonanschluss?" Er antwortete "Werte Frau Schtoeffie, ich versuche sofort jemanden mal in der Portierungsstelle zu erreichen". Nach ca. 10 Minuten des Wartens gab er auf und verabschiedete mich mit dem Versprechen: "'Baby, du heißt doch Baby', ich werde mich morgen bei dir melden" (Ja, gut es war nicht ganz so. Wäre ja auch schlimm).
Am 31. Januar bekam ich tatsächlich den ersehnten Anruf: "Liebe Frau Schtoeffie, das tut mir leid, Ihnen das sagen zu müssen, aber es ist dort kein Auftrag eingegangen. Bitte gehen Sie zu dem "T-Point" im GesundbrunnenCenter. Unmittelbar nach der Arbeit machte ich mich auf, dort Verkäuferin M. einen Besuch abzustatten.
Ankunft ca. 16:30 Uhr: "Ich hole mal eben die Unterlagen aus dem Ordner. Oh, es tut mir so leid, unsere PCs sind abgestürzt. Haben Sie nicht noch etwas zu erledigen im Center, dann können Sie wieder kommen." Gut, ich habe eine Besorgung erledigt und bin dann wieder zurück.
Erneuter Besuch 17:00 Uhr: "Ja, liebe Frau Schtoeffie ich habe den Auftrag aber abgeschickt, hier ist der Faxbericht mit gelungener Übertragung. Ich verstehe auch nicht, dass hier noch nichts passiert ist. Die haben den Auftrag definitiv von mir bekommen und hier im System ist auch Ihre Beschwerde zu sehen. Aber die in der Portierungsstelle haben ja auch furchtbar viel zu tun. Wir haben hier Aufträge vom November!" Meine Antwort: "Und damit prahlen Sie hier rum? Mir wäre das Super-peinlich! Und dieser Schuhabdruck auf meinen Unterlagen hier, wirkt ja auch nicht gerade seriös!" Verkäuferin M. versuchte wieder mal jemanden in dieser Portierungsstelle zu erreichen und hatte wie ihr Vorgänger 2 Tage vorher natürlich kein Glück.
Am 1. Februar erhielt ich einen Anruf von Verkäuferin M: "Werte Frau Schtoeffie, bitte entschuldigen Sie die Unannehmlichkeiten. Ihr Anschluss wird zu morgen freigeschaltet. Im Laufe des Tages können Sie unter der gewünschten Rufnummer telefonieren."
2. Februar: Ich rief zu Hause an, damit Freundin Bescheid weiß. Es klingelte (Oh Freude, dachte ich bei mir). Es klingelte immer noch. Ich legte auf. Ich rief bei Freundins Handy an und frug, warum sie nicht ans Telefon ging. Sie antwortete: "Es klingelte doch gar nicht." Sie hob den Hörer ab: "Es gibt auch gar kein Freizeichen!" Schön. Wieder führte mich mein Heimweg also am nächst gelegenen "T-Point" vorbei. Der doch leicht angenervte Verkäufer (ebenfalls ein Azubi) erhielt von der Stelle, die er anrief die Info, dass das bis 20:00 Uhr behoben sein müsste.
Abends zu Hause: Es ging nichts.
3. Februar: Es funktionierte zu Hause immer noch nichts. Freundin versuchte von zu Hause aus die Störungsstelle zu erreichen und ich von der Arbeit. Glück hatten wir beide. Freundin und mir wurde gesagt, dass die Leitungen bis zur Buchse i. O. seien. Das Endgerät würde aber nicht erkannt. Ob wir es denn eingestöpselt hätten. Ich rief bei Freundin an und sagte, sie möge doch mal das Ganze auch mit den anderen Telefonen versuchen. Das tat sie. Immernoch kein Glück. Nach erneuten 10 Minuten Warteschleife bekam ich einen auf mich relativ kompetent wirkenden Mann an die Strippe, der sich wunderte, dass noch kein Termin mit einem Monteur gemacht wurde. Also machten wir einen solchen.
5. Februar, 18:00 - 20:00 Uhr:
Anruf vom Monteur: "Haben Sie nur das Telefon eingestöpselt?"
Ich: "Ja"
Monteur: "Haben das Sie auch schon mit einem 2. Gerät versucht?"
Ich: "Ja, sogar mit einem Dritten."
Monteur: "Ja, dann muss ich wohl wirklich zu Ihnen kommen. Ich bin gleich da."
Prompt stand der Mann vor der Tür und empfing noch ein ISDN-Signal aus unserer Buchse. Mehr nicht. Er ging zum Straßenverteiler, stellte fest, dass "ja alles verkehrt ist hier und das Amt gar nicht bei [uns] ankommt" (was auch immer das heißt) und ging in den Keller um dort im Hausverteiler rumzustöpseln und auszutauschen. Tauschte noch schnell die Buchse aus ("Ich habe keine Lust, wegen einer defekten Buchse nochmal her zu fahren"), packte in unserer Wohnung die Geräte ein und sagte: "Ich fahre jetzt in die Vermittlungsstelle und sage den Kollegen, dass sie Sie durchschalten sollen. Wenn ich Sie dann anrufe und erreiche, wünsche ich schon mal einen schönen Feierabend. In ca. 10 - 15 Minuten hören Sie von mir."
Und tatsächlich kam schon 15 Minuten später DER Anruf. Ich bin so glücklich. Ich habe Telefon.

2 Kommentare:

 miss sophie hat gesagt…

ja ja, Geschichten mit der Telekom. Ich sag nur: 3 Stunden warten in der Warteschleife. Hat sich mein alter Kollege mal gegeben.
Da hilft eigentlich nur: Reich werden, sich einen Namen bei der DTAG machen und AAA-Kunde werden. Die kriegen ihren Anschluss innerhalb von drei Tagen.
Und da soll einer nicht zynisch werden. Tse...

schtoeffie hat gesagt…

Ach ja, ich vergaß, du warst ja mal so ein Telekommunikatives...
Ich hab der Telekom nun einen "Drohbrief" per Einschreiben geschickt, dass wenn sie nicht auf meine Möglichkeiten der ausgleichenden Gerechtigkeit eingeht oder sich selbst was einfallen lässt, ich mir rechtliche Schritte vorbehalte. Ich werde berichten.